Man hat das Gefühl, in der Werkstatt eines ungewöhnlichen Erfinders zu sein. Es rattert und klappert. Der erste Raum: Ein Rad dreht sich unermüdlich im Kreis und wirft gleichzeitig einen Film an die Wand. Das ganze nennt sich „Zeitmaschine“ und erinnert an die Anfänge des Lichtspieltheaters.
Zeit, ein großer Faktor dieser Austellung: Figuren, die sich monoton im Kreis drehen. Die Meerjungfrau, die unermüdlich schwimmt, der Vogelstrauß mit den Puppenbeinen, der Falter mit Puppenrumpf. Sie sind gefangen in der Bewegung, ohne Stillstand, ohne Pausen. Ab und zu ruckelt es. Ohne auf die Zeit zu achten, drehen sie sich, und ganz ähnlich wie der Planet, auf dem sie sich befinden, lassen sie sich nicht aus ihren ruhigen Bahnen vertreiben.
Am fazinierensten sind mitunter mich die Schattenspiele, die sich dabei abspielten. Auch sie bewegen sich andauernd, warfen verschwommene Bilder der Installationen an die Wand.
Diese Ausstellung ist verspielt und doch tiefgründig. Gleichzeitig überraschend und ungewöhnlich. Und über die „Auch wenn bewegende Dinge fazinierend sind, sollten sie die Installationen bitte nicht anfassen“-Schilder muss man sich einfach mal elegant wegdenken, um sich ganz von diesen fantasievollen Maschinen verzaubern zu lassen.
Thomas Bartels – Zeitlupe noch bis zum 14. 02. 2008 in der Torhaus Galerie Braunschweig