Als die Brüder Joe und Paul DeGeorge 2002 eine Band namens Harry and the Potters gründeten, waren sie sich nicht bewusst, dass dies der Anfang einer neuen Fanbewegung werden würde. Mit einfachen und Potterorientierten Texten, schrammeliger Musik, Harry-Potter-Dresscode (Krawatte, Hemd, grauer Pullover) und Auftritten in Büchereien und Buchläden erreichten sie bald ein breiteres Publikum und Nachahmer. Selbstproduzierte Alben aus dem Familienwohnzimmer folgten.
Die aus Jux erfundene Spielerei entwickelte sich rasant zu einem neuen Musik-Genre namens Wizard Rock. Die Liste der Interpreten ist ebenso lang wie skurril und beinhaltet Namen wie The Parselmouths, Ministry of Magic oder The Remus Lupins. Die Texte erzählen von Freud und Leid im Rowling-Universum und Anekdoten aus Hogwarts.
Das Phänomen der musizierenden Bücherliebhaber ist schwer begreiflich, ein wenig komisch und irgendwie sehr lustig. Um der noch nichtsahnenden Bevölkerung diese Subkultur ein Stückchen näher zu bringen, filmt die Dokumentation We are Wizards nun vor und hinter den Kulissen des Potterkults.
Denn diese Leute sind eben auch nur Menschen, die ihre Leidenschaft für ein Buch auf die etwas andere Weise ausdrücken. Eine Botschaft dabei ist „Fight Evil – Read Books“ – für mehr Literatur im Alltag. Der Sinn scheint aber zunächst zweitrangig. Hier geht es um Spaß am Musizieren, am Zusammensein mit Gleichgesinnten mit einer Prise Verrücktheit und natürlich am Lesen. Kinder, die nie ein Instrument in den Händen gehalten haben, fangen an selber Musik zu machen. Musik verbindet eben. Harry aber auch.