Happy St. Patrick’s Day!
Lá Fhéile Pádraig Sona Daoibh!
Have a Guinness (or two).
Happy St. Patrick’s Day!
Lá Fhéile Pádraig Sona Daoibh!
Have a Guinness (or two).
Nach so viel Geschwärme nun ein Eintrag:
Ein Straßenmusiker, der mit seiner kaputten Gitarre in der Dubliner Fußgängerzone steht. Eine tschechische Immigrantin, die kein Geld für ein Klavier hat und deswegen hin und wieder im Musikgeschäft spielt. Die beiden stoßen aufeinander- oder besser: sie auf ihn- machen gemeinsam Musik und trennen sich wieder.
Die Handlung des irischen Independent-Films once ist nicht gerade kompliziert. Trotzdem schafft es Regisseur John Carney, etwas Besonderes zu präsentieren: einen Film, der es immer wieder schafft, ein Lächeln hervorzurufen.
Authentizität ist eines der wirkungsvollsten Stilmittel des Filmes. Die Hauptfiguren wirken wie aus dem Leben gegriffen- was auch daran liegen könnte, dass es sich bei den Schauspielern um eigentliche Musiker handelt.
Die wackelige Handkamera erzeugt den Eindruck eines Dokumentarfilms und zeigt, worum es hier wirklich geht: Eine Momentaufnahme einer durchaus realistischen Begegnung. Auch die Tatsache, dass die Charaktere von Glen Hansard und Markéta Irglová den ganzen Film namenlos durch die Gegend laufen, und, wie die meisten Personen im Film, mit so etwas Austauschbaren wie „guy“ und „girl“ aufgelistet werden, verwundert nicht wirklich. Denn diese Geschichte könnte nahezu in jeder großen Stadt, in jeder Fußgängerzone spielen.
Doch in diesem Musical nimmt neben diesen filmischen Stilmitteln eben die Musik den größten Platz ein. Obwohl die Bezeichnung Musical auch etwas fehl am Platz wirkt, denn hier gibt es keine tanzenden Menschenmassen und Choreografien. So dient die Musik zwar dem Ausdruck von Gefühlen, aber auf eine realistische, viel stärkere Art. Einfach erscheint auch die Auswahl der Instrumente: Klavier, Gitarre. Aber Zeilen wie Take this sinking boat and point it home berühren und zeigen die Hoffnung, die die Musik den Charakteren zu geben vermag.
In Wirklichkeit passt die Bezeichnung Musikfilm wohl besser- ein Film, der die Liebe zweier Personen zur Musik und die Freude am Musizieren zeigt. Musik verbindet- was sich in once wieder einmal zeigt. Denn schon bei „Falling slowly“, dem ersten gemeinsamen Stück, lernen sich zwei Menschen kennen und sind bald durch Musik vereint.
„How often do you find the right person?“ fragt der englische Untertitel des Filmes, und gibt mit once sogleich Antwort. Doch ersten Erwartungen entgegen ist die „richtige“ Person hier nicht die große Liebe eines Lebens, sondern die richtige Person im richtigen Moment. Die Person, die den Moment verändert, dich aufbaut und dich dazu ermuntert, dein Leben anders weiterzuleben als zuvor.
Die Oscars sind mir unsympathisch. Irgendwas gefällt mir einfach nicht. Vielleicht ist es dieser Hype, der Jahr für Jahr darum veranstaltet wird, das ewige Besprechen der Kleidung, das endlose Abzählen von Trophäen, das abgeschliffene Geglitzer auf einem Teppich, der auch nur rot ist. Oder auch nur die Auswahl der Filme.
Aber was mir heute dennoch eine riesige Freude und Jauchzen vor dem Fernseher bereitet hat:
Glen Hansard and Marketa Irglova nahmen nämlich den Oscar für „Falling Slowly“ als besten Song für den Independent-Film „Once“ entgegen. Hansard bedankte in wunderbarem irischen Akzent und Marketa Irglova wurde, nachdem man sie zuerst abgewürgt hatte, nochmals auf die Bühne geholt, um sich zu bedanken.
Dazu: Die Litfaßsäule vom 02.11.2007.
Man hat das Gefühl, in der Werkstatt eines ungewöhnlichen Erfinders zu sein. Es rattert und klappert. Der erste Raum: Ein Rad dreht sich unermüdlich im Kreis und wirft gleichzeitig einen Film an die Wand. Das ganze nennt sich „Zeitmaschine“ und erinnert an die Anfänge des Lichtspieltheaters.
Zeit, ein großer Faktor dieser Austellung: Figuren, die sich monoton im Kreis drehen. Die Meerjungfrau, die unermüdlich schwimmt, der Vogelstrauß mit den Puppenbeinen, der Falter mit Puppenrumpf. Sie sind gefangen in der Bewegung, ohne Stillstand, ohne Pausen. Ab und zu ruckelt es. Ohne auf die Zeit zu achten, drehen sie sich, und ganz ähnlich wie der Planet, auf dem sie sich befinden, lassen sie sich nicht aus ihren ruhigen Bahnen vertreiben.
Am fazinierensten sind mitunter mich die Schattenspiele, die sich dabei abspielten. Auch sie bewegen sich andauernd, warfen verschwommene Bilder der Installationen an die Wand.
Diese Ausstellung ist verspielt und doch tiefgründig. Gleichzeitig überraschend und ungewöhnlich. Und über die „Auch wenn bewegende Dinge fazinierend sind, sollten sie die Installationen bitte nicht anfassen“-Schilder muss man sich einfach mal elegant wegdenken, um sich ganz von diesen fantasievollen Maschinen verzaubern zu lassen.
Thomas Bartels – Zeitlupe noch bis zum 14. 02. 2008 in der Torhaus Galerie Braunschweig
Bücher sollten das Recht haben, zu leben. Hin und wieder hört man eine von diesen Schauergeschichten, in denen verzweifelte Leute ihre Bücher wegwerfen, weil sie einfach keine andere Alternative sahen.
Ich musste mich schon damals sehr überwinden, als ich als Praktikantin im Buchhandel aus gesunden Büchern (durch auf-den-Boden-schlagen, Knicken und sonstige Brutalitäten) vergünstigte Mängelexemplare herstellen sollte. Natürlich, Recycling muss sein, aber man kann doch erstmal versuchen, seine Bücher auf andere Weise loszuwerden, ehe man sie dem Reisswolf zum Fraße anbietet.
Also, was tut man mit den ausgelesenen, abgestandenen, ungeliebten Büchern?
1. Verkaufen
Natürlich kann man zum Beispiel beim größten deutschen Internet-Buchhändler gebraucht Bücher einstellen und erwerben. Aber mittlerweile gibt es auch andere Plattformen, bei denen man gebrauchte Bücher verkaufen kann.
Schöner und gemütlicher finde ich den alten klassischen Bücherflohmarkt, der hat immernoch mehr Stil und Atmosphäre.
2. Vertauschen
So ganz das, was man unter Tausch versteht, ist tauschticket.de dann doch nicht. Anstatt mit Geld bezahlt man mit sogenannten „Tauschtickets“, die man dann erhält, wenn man eins seiner angebotenen Bücher von einer anderen Person angefordert wird. Ebenso umgekehrt: eins der Tickets geht flöten, wenn man ein Buch anfordert. Das Porto muss man dabei selbst bezahlen, ansonsten bleibt alles kostenlos.
3. Verschenken
Karikative Einrichtungen freuen sich immer mal über einen Stapel Bücher. Oder die Gemeindebibliothek. Die Schulbücherei oder der Kindergarten. Der oxfam-Laden an der Ecke (…)
4. Aussetzen
Unter dem Motto „Free your books“ entlassen Tausende von Bookcrossern täglich Bücher in die Wildnis. Auf der Parkbank, der Telefonzelle, im Bus… das Ganze ist so eine Art moderner Schnitzeljagd: Bücher markieren, sie aussetzen, im Internet vermerken. Wenn sie jemand findet, trägt er die entsprechende Buchnummer auf der Internetseite ein, verewigt sich und setzt es wieder aus, nachdem er es gelesen hat. So kann man immer sehen, wo und wann welches Buch weitergewandert ist.
5. Kreativ sein!
Kostet auch Überwindung, sieht aber schön aus: als Lampenschirm, Tapete, Geschenkpapier, Brosche, Scherenschnitt, und was einem noch so einfallen mag.
Ein schlichtes „Find ich langweilig“ war die erste Reaktion auf einen Vortrag über meine Liebe zu instrumentaler Musik. Dabei ist dieser Begriff noch viel zu übergreifend, denn dieses Gebiet kann man in ebenso verschiedene Sparten aufteilen, wie Musik mit Gesang- wobei ich nicht von klassischer Musik spreche.
Angefangen hat es mit den orchestralen Soundtracks zu meinen liebsten Soundtracks, der Weg schlängelte sich dann fast von allein in die Ferne. Zuerst war ich nur fasziniert, wie Musik einen Film untermalen kann und ein paar Töne die Erinnerungen an eine einzige Szene zurückholen. Noch glücklicher war ich, als ich Musik fand, die auch eigenständig stehen kann, so wie eine Sinfonie, aber moderner klingt und noch dazu eine ganz eigene Geschichte erzählt.
Allein der Titel regt zum Fantasieren an, was genau uns hier erzählt wird- so wie bei Explosions in the Sky, die ich schon vor einigen Jahren entdeckte. Die texanische Band mit den sympathischen Bandfotos erzeugt durch Gitarren und Schlagzeug ein emotionales Wechselspiel zwischen lauten und leisen, einfühlsamen Klängen. Titel mit poetischen Titeln wie „Lonely Train“ oder „First Breath after Coma“ lassen Platz für Interpretationen.
Und während ich noch verzweifelnd versuche, irgendwen mit mir zum Konzert nach Berlin zu schleppen, stoße ich auf my first trumpet. Das Album „FRERK“ ist eine „Schlafzimmerproduktion“ von Kevin Hamann, der sonst als ClickClickDecker deutsche Liedchen singt.
my first trumpet dagegen ist interessante, instrumentale Musik: Da schnarrt, raschelt, klingelt, schnurrt und klappert es elektronisch vor sich hin. Musik zum Genießen. Und das Allerschönste daran: Man kann tatsächlich das gesamte Album (plus Cover zum Ausdrucken) legal und kostenlos herunterladen.
Wunderschön finde ich schon seit langem die Bilder von Élisabeth Vigée-Lebrun. Sie war die Lieblingsmalerin von Marie Antoinette und fertigte zahlreiche Portraits der französischen Königin und der königlichen Familie an.
Vigée-Lebrun musste während der Französischen Revolution aufgrund ihrer Arbeit am französischen Hofe ins Exil nach Italien fliehen und erhielt auf ihren Reisen viele Aufträge europäischer Adliger.
Zu ihren bekanntesten Portraits zählt sicherlich das Portraits Marie Antoinette mit Rose (links oben). Ich persönlich mag ihre Selbstportraits und Selbstbildnisse mit ihrer Tochter am liebsten.
Mir gefällt es, wie sich die Künstlerin darstellt, oft als Malerin mit Staffelei und Farbenpalette, aber auch als Mutter in liebevollen Umarmungen mit ihrer kleinen Tochter, dargestellt in historischen, fließenden Gewändern und warmen Farben. Auch beim linken Selbstbildnis von 1782 ist alles perfekt abgestimmt: Der Lichteinfall, der Kontrast von rot und weiß, die Farbe der Schleife passend zur Schärpe, elegant abgerundet durch den tropfenförmigen Ohrring.
Bilder: wikipedia
Ich muss nun doch auch noch einmal meinen Senf zum Thema Jahresrückblick abgeben und meine cineastischen Favoriten aufschreiben. Das erste halbe Jahr verbrachte ich im Ausland, zwischen Soaps, Cartoons, abendlichen Ballerfilmen und gelegentlichen Arthouse-Kino-Besuchen, deswegen gibt es dort nicht viel zu melden. Meine herausragenden Filme aus 2007 beziehen sich deswegen auf das zweite Halbjahr.
1. Auf der anderen Seite – Fatih Akin
Wir stiefelten, angetrieben vom Akin-Fieber ins Kino und sahen einen Film, der ruhig und laut zugleich war, emotionsgeladen und voller Spannungen, wie ein Netz verworren, aber doch zu durchschauen, über Schicksal und Zufall und über die Familien. Als wir wieder hinaus kamen, waren die Bilder in den Köpfen und mochten sobald nicht wieder daraus verschwinden. close to perfect.
2. Am Ende kommen Touristen – Robert Thalheim
Dieser Film ist so eine neue, moderne Methode, an das Thema des Nationalsozialismus heranzugehen, fast meine Sicht der Dinge. Sven wollte eigentlich Zivildienst in Amsterdam ableisten, kommt stattdessen ins polnische Örtchen Oswiecim, das unter deutschem Namen Auschwitz ein Symbol für Völkermord wurde. Der Film ist eine Begegnung mit der Geschichte des eigenen Landes, aber auch kritischer Blick auf die heutige Politik.
3. Wir sagen Du! Schatz. – Marc Meyer
Als ich aufgrund des Braunschweiger Filmfests erst um halb 2 im Bett lag, bereute ich die Entscheidung nicht. Gezeigt wurde ein Kurzfilm, dann ein wunderbarer Langfilm mit anschließendem Regisseur-Ausfragen. Oliver wünscht sich eine Familie, also klaut er sich eine zusammen und mauert alle in einem Berliner Hochhausstockwerk ein. Der Film ist unterhaltsam, gewitzt, doch hintergründig und mit dem besten Lacher am Schluss.