Das Einzige, was man über „The Edge of Love“ von 2008 wissen muss: Er ist wahnsinnig schön anzusehen. Den ganzen Film hindurch hat man das Gefühl, eine Einrichtungszeitschrift durchzublättern, in dem Models in historischen Kostümen in weichen Betten herumliegen und verträumt in die Gegend starren. Sienna Miller und Keira Knightley mimen arme Ehefrauen im Zweiten Weltkrieg, während sie reihenweise die wohl schönsten Strickjacken und -pullover der britischen Filmgeschichte auftragen.
Ob man das angesichts der Ressourcenknappheit in den 40ern realistisch finden mag oder nicht, kann jeder für sich selbst entscheiden. Kostümdesignerin April Ferry ist das jedenfalls ziemlich egal und steckt so ziemlich alles in Wolle, was laufen, stehen und krabbeln kann: Erst Keira & Sienna, dann ihre Kino-Ehemänner, später die dazugehörigen Kleinkinder.
Selbst Teekannen bleiben nicht verschont.
Von der Storyline samt Beziehungsdreieck ist bei mir nicht viel hängengeblieben. „The Edge of Love“ rangiert trotzdem auf meiner heimlichen Schaue-ich-mir-nur-wegen-der-Kostüme-an-Liste selbst vor „Never Let Me Go“ (der stricktechnisch bereits hier analysiert wurde).
Keiras senfgelber Cardigan würde dafür schon ausreichen, aber die zum Strick kombinierten Kleider und Blusen und Taillenröcke lassen mein Gehirn als wolligen Knoten zurück, der unfähig ist, über etwas anderes nachzudenken.
Film: Eigentum Capitol Films. Wer noch mehr nicht genug Kostüme gesehen hat, klicke bitte hier.
Fräulein Julia 23. Januar 2014
Hehe, ich hab den Film auch in erster Linie wegen der Kostüme gesehen und war entzückt. Worum es eigentlich ging? Vergessen. :)
Livera 26. Januar 2014
Klingt trotzdem nach einem inspirierenden Film – wenn auch nicht der Story wegen. Die Bilder sind toll!
LG Vera
meingefangen 8. Februar 2014
Vintage-Filme haben so gute Strickinspirationen zu bieten. Danke für den „Edge of Love“-Tip! Den muss ich mir stricktechnisch unbedingt mal ansehen.